Andreas Boes erklärt im Rahmen des IT-Gipfels 2016 warum Qualifizierung der Hebel zur nachhaltigen Gestaltung der digitalen Arbeitswelt ist.
Der gegenwärtige Umbruch in der Arbeitswelt ist nach Überzeugung von Andreas Boes nicht zu bewerkstelligen, wenn die Menschen bei seiner Gestaltung außen vor bleiben. Diese Beteiligung sei „Fluch und Segen des europäischen Sozialmodells“, betonte der Arbeitsforscher im Rahmen des IT-Gipfels 2016 in Saarbrücken. „Und das ist letztendlich das, womit wir gewinnen oder nicht.“ Die Kernkompetenz, die Menschen im digitalen Zeitalter brauchen und die sie immer von Maschinen unterscheiden werden, ist es, aus Daten Informationen zu machen, sie aufzubereiten und über „Silogrenzen“ hinweg zu vernetzen. Um sich diese „kommunikative Fachlichkeit“ anzueignen, müssen die Beschäftigten bereit sein, sich selbst „neu zu denken“ und ihre berufliche Identität zu verändern. Und sie brauchen innovative Qualifikationsangebote, die sie auf diesem Weg unterstützen. Für Boes ist es eine der entscheidenden Aufgaben, auch die Beschäftigten aus der „alten Welt“ mit in die digitale Arbeitswelt zu nehmen – um Generationenkonflikten vorzubeugen und große Beschäftigtengruppen im Zuge der Transformation nicht abzuhängen. „Qualifizierung ist eine strategische Investition, um alle Menschen mitzunehmen.“